Vereinsleben

Vereinsleben

Stefan Grasse – La Catedral (Fr, 25.11.2022 / 19.30 Uhr)

Kirchenmusik für klassische Gitarre
mit
Stefan Grasse

Die Laute, als enge Verwandte der Gitarre, spielte immer eine kleine, aber feine Rolle in der Kirchenmusik. Martin Luther spielte dieses Instrument und selbst Johann Sebastian Bach verwendete sie in seiner „Johannes-Passion“.

Vor diesem historischen Hintergrund entwickelte der Gitarrist Stefan Grasse ein religiöses Konzertprogramm für klassische Gitarre. Von Johann Sebastian Bach erklingt eine Auswahl originaler Kompositionen für Laute. Nicht nur für Stefan Grasse gilt Bach’s Musik als stete Quelle musikalischer und religiöser Inspiration. Die virtuose Gitarrenmusik des Südamerikaners Agustín Barrios Mangoré zeugt von dessen tiefer Religiosität und bildet mit seinem Meisterwerk „La Catedral“ einen weiteren Höhepunkt des Programms. Der australische Gitarrenstar John Williams äußerte sich über den paraguayischen Komponisten und ersten Gitarrenvirtuosen Südamerikas mit den Worten: „Als Gitarrist und Komponist ist Barrios der Beste von allen. Seine Musik ist besser geformt, sie ist poetischer, sie hat mehr von allem!“ Abgerundet wird das Programm mit weiteren Werken von Francisco Tárrega, Eduardo Sainz de la Maza und Stefan Grasse.

Stefan Grasse studierte Jazz- und klassische Gitarre bei Peter O’Mara (Jazz School München), Kurt Hiesl (Meistersinger-Konservatorium Nürnberg), Phillip Thorne (Royal Scottish Academy of Music and Drama, Glasgow) und Pepe Romero (Internationale Sommerakademie Salzburg).

Er erhielt Stipendien des Bayerischen Rundfunks, den „Guitar Challenge Prize 1991“ der Royal Scottish Academy, den „Scottish Society of Composers’ Award 1991“, den Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg 1996, den Kulturpreis des Kulturforums Franken 2004 und den Kulturförderpreis des Bezirks Mittelfranken 2018.

Stefan Grasse gab bis 2020 ca. 3000 Konzerte in vielen europäischen Länder, Argentinien, Australien, China, Türkei und den USA. Seit 1993 hat Stefan Grasse 19 CD-Produktionen unter eigenem Namen veröffentlicht. Neben seiner Tätigkeit als Konzertgitarrist und Musikproduzent ist Stefan Grasse Organisator verschiedener Konzertreihen, u.a. der „Nürnberger Gitarrennächte“.

Weitere Informationen unter www.stefan-grasse.de

Ökumenischer Orgelsonntag am 16.10.2022 / ab 16 Uhr

Ökumenischer Orgelsonntag
Schwerpunkt Orgelmusik und geistliche Gesänge aus Erlangen

Die alljährliche ökumenische Orgelaktion in der Erlanger Innenstadt findet am morgigen Sonntagnachmittag, 16. Oktober, statt. Start ist um 16 Uhr in St. Bonifaz (Sieboldstraße). An der dortigen „ökumenischen Orgel“ spielt zunächst Professor Konrad Klek Orgelwerke seines ersten Erlanger Amtsvorgängers Johann Georg Herzog zu dessen 200. Geburtstag als Umrahmung von drei „geistlichen Arien“ desselben Komponisten, die Juraprofessor Christoph Safferling als Bariton vorträgt. Wie üblich steuert Ortsorganist Norbert Kreiner eine Orgelsonate von Josef Rheinberger bei, dessen Lehrer Herzog in München war, ehe er 1854 nach Erlangen berufen wurde. Diesmal erklingt die 17. Sonate in H-Dur.
Um 17.15 Uhr findet der Orgelsonntag seine Fortsetzung in der Neustädter Kirche. Konrad Klek spielt weitere Orgelwerke von Herzog, diesmal im Dialog mit den Praeludien und Fugen in f-Moll und b-Moll von J.S. Bach aus dessen vor 300 Jahren vollendetem Wohltemperierten Klavier I. Den Beschluss bilden hier aus Max Regers erster Suite der langsame Satz und die große Schluss-Passacaglia, vorgetragen von Florian Popp, ambitionierter Student bei der Universitätsmusik.
Der Eintritt ist frei. Spenden werden für das Orgelprojekt in der Herz-Jesu-Kirche erbeten.

Beim Ökumenischen Orgelsonntag wurden 265.- € zugunsten des Orgelbauprojektes in Herz Jesu Erlangen gespendet!

„Vier Elemente: Feuer“ – Vokalensemble Josquin des Près (21.5.2022 / 19 Uhr)

Am Samstag, den 21. Mai 2022, um 19 Uhr tritt in der
Herz-Jesu-Kirche (Erlangen) erneut das Vokalensemble „Josquin des Près“
auf mit der Fortsetzung seines Programms „Vier Elemente“ – diesmal
„Feuer“.

Unter der Leitung von Wolfgang Weser erklingen Werke von Tallis, Byrd,
Victoria, Scarabelli, Mauersberger, Distler, Stroope und Templeton.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Weitere Informationen unter http://www.josquin-ensemble.de/

vox nova – Vergebung (20.11.2021 / 17 Uhr)

Nach der Pandemie-bedingten Pause nimmt die vox nova Ihre Konzerttätigkeit wieder auf. Mit der Fortsetzung von „Verheißung“ aus 2019 steht wieder eine spannende Mischung von Unbekanntem und den schönsten Klassikern für der A-cappella-Musik auf Programm: es erklingen Werke von Johannes Ockeghem, Giovanni da Palestrina, Heinrich Schütz, J. S. Bach, Felix Mendelssohn, Heinrich Kaminski, Hugo Distler, Kurt Hessenberg, Adriano Secco, Jörg Duda und Ola Gjeilo.

Die Leitung hat wieder der junge spanische Dirigent Germán Moreno López. Die vox nova singt in Kammerchorbesetzung.

Das Konzert findet statt
am Samstag, den 20. November 2021,
um 17 Uhr
in der Herz-Jesu-Kirche, Erlangen
.

Der Eintritt ist frei, Spenden für den Orgelbauverein Herz Jesu Erlangen e. V. sind willkommen.

Für den Zutritt gilt nach aktueller Verordnungslage die 2G-Regelung (nur geimpfte oder genesene Personen sowie Kinder unter 12 Jahren).

Weitere Informationen unter www.voxnova.de

Pfarrversammlung am Mittwoch, 27.10.2021, 18:45 Uhr

herzliche Einladung zur Pfarrversammlung
in der Herz Jesu Kirche (Katholischer Kirchenplatz, Erlangen)
am Mittwoch, den 27. Oktober 2021,
ab 18.45 Uhr (im Anschluss an die Abendmesse)
!

Im Rahmen der Pfarrversammlung soll der Fortgang und die
Weiterentwicklung des Orgelbauprojektes in Herz Jesu diskutiert werden.

Als Auftakt werden wir die vorhandene Orgel einer kurzen Inspektion
unterwerfen und dazu auf der Kirchenempore beginnen: Wie ist der
aktuelle Zustand der Orgel? Welche Register funktionieren überhaupt noch
und welche nicht mehr? Welche baulichen Probleme gibt es bei dieser
Orgel?

Im Anschluss setzen wir die gemeinsame Diskussion im großen Pfarrsaal
im direkt nebenan gelegenen Pfarrzentrum fort. Dabei wollen wir vor
allem die Fragen thematisieren:
Was ist dem Einzelnen an der Orgel / am Orgelbau in Herz Jesu wichtig?

Welche Möglichkeiten gibt es grundsätzlich für den Orgelbau
(vollständiger Neubau – Teil-Neubau mit Wiederverwendung von
Registern – Umsiedlung einer gebrauchten Orgel – Restaurierung) mit
Überblick über die aktuelle Diskussion zum Ankauf einer sog.
Bornefeld-Orgel aus der entwidmeten Johanneskirche /
Unterboihingen-Wendlingen?

Wie stellt sich die Entwicklung der vom Orgelbauverein Herz Jesu
Erlangen e.V. eingesammelten Spendengelder für den Orgelbau dar?

Wie können wir das Projekt vorantreiben?

Für rege Teilnahme an der Pfarrversammlung und gemeinsame Diskussion im
Voraus herzlichen Dank!

Notdürftig gekittete Elektrik (im Wortsinn brandgefährlich!)
„Platzsparende“ Bauweise
Weitere anfällige Elektrik
verbaute Registerreihen

Ökumenische Orgelnacht am 16.10.2021 ab 19 Uhr

Am Samstag, den 16.10.2021, findet in der Pfarrkirche St. Bonifaz (Ecke Hofmannstraße/Sieboldstraße, Erlangen) und in der Neustädter Kirche (Neustädter Kirchenplatz, Erlangen) wieder die „ökumenische Orgelnacht“ statt.

19 Uhr St. Bonifaz
(Sieboldstr.1)

Josef Rheinberger
Orgelwerke in Bearbeitung für Klarinette und Orgel
Orgelsonate Nr. 16 gis-Moll

20.15 Uhr Neustädter Kirche

Josef Rheinberger & Alexandre Guilmant
 Orgelwerke in Bearbeitung für Klarinette und Orgel
kleinere Orgelwerke

Es spielen

Sigrun Felicitas VortischKlarinette

Konrad Klek und Norbert Kreiner – Orgel

Eintritt frei! Spenden erbeten für die Orgelprojekte in St. Matthäus und Herz Jesu.

Für den Zugang gilt die 3G-Regel! (Anmeldung nicht erforderlich.)

Orgelneubau in Herz Jesu – Stand und Ausblick

„Förderung des Neubaus einer Pfeifenorgel in der katholischen Pfarrkirche Herz Jesu Erlangen“ – das ist in der Satzung des Orgelbauvereins Herz Jesu Erlangen e.V. als Vereinszweck festgehalten. Und weiter: „Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Planung und Konzeptionierung einer dem Kirchenraum angepassten Pfeifenorgel.“

Bis zu den ersten Klängen einer neuen Pfeifenorgel im Kirchenraum ist es freilich ein langer Weg. Nach mehreren Jahren Diskussion und Vorbereitung hat sich unser Orgelbauverein im Herbst 2014 gegründet und seither ca. 100.000 € an Spendengeldern gesammelt. Das mag langsam wirken, wenn man bedenkt, dass die Kosten für die neue Orgel mit etwa 450.000 € geschätzt werden. Der Vergleich mit anderen Orgelbauvereinen zeigt aber: in der Sammelgeschwindigkeit stehen wir gut bis sehr gut dar. – Die ersten Jahre sind oft sehr zäh, bis etwa die Hälfte der Gesamtsumme angespart ist. Da man mit diesem Kapital dann einen Orgelbauer konkret beauftragen kann, geht es ab diesem Zeitpunkt aber in der Regel zunehmend schneller. Das Projekt wird immer konkreter, das animiert Gemeindemitglieder und Sponsoren und ermöglicht auch, Fördergelder zu beantragen.

Nachhaltiger Orgelbau ist immer ein Generationenprojekt – die Orgel soll (und wird bei richtiger Konzeption) dann für mehrere Generationen spielen und soll nicht wieder nach eineinhalb Generationen kaputt sein, wie das bei den Orgeln in Herz Jesu, die stets unter großem Geld- und Zeitdruck erworben oder bei denen die Orgel anderen Interessen (z. B. Platz für den Chor) untergeordnet wurde, bislang immer der Fall war. Vergleichbar etwa mit dem Pflanzen eines Baums, bei dem sich auch vor allem nachfolgende Generationen am Schatten und den Früchten eines schön gewachsenen, starken Baumes freuen.

Da die Pfarrkirche natürlich nicht dem Orgelbauverein gehört, kann am Ende dieses Wegs nicht der Verein selbst den Orgelbauer beauftragen und die neue Orgel erbauen. Das ist Pflicht und Aufgabe der Kirchenverwaltung. Die selbstgewählte Aufgabe des Orgelbauvereins liegt darin, den Vorschlag für die neue Orgel zu erarbeiten, d.h. einen geeigneten Orgelbauer auszuwählen, gemeinsam mit diesem die Disposition, also die Klangfarben der Orgel, in Abstimmung auf den Kirchenraum auszuwählen – und natürlich, die Finanzmittel für den Orgelbau zu sammeln und bereitzustellen.

Wartung, Instandhaltung etc. der bestehenden Orgel für die restliche Dauer ihres Spielbetriebs ist dagegen ausdrücklich nicht Aufgabe des Orgelbauvereins, sondern Sache der Kirchenverwaltung und des Kirchenpflegers. Der Orgelbauverein hat nicht das Ziel, die bestehende Orgel endgültig zu ruinieren; er hat aber auch nicht die Aufgabe oder das Ziel, die bestehende Orgel zu restaurieren oder deren Instandhaltung zu finanzieren.

Nach dem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr, wird es heuer wieder eine reguläre Vereinssitzung des Orgelbauvereins geben. Der Termin wird noch bekannt gegeben. Zusätzlich wird bereits vorher, nämlich am 27.10.2021 um 18.45 Uhr im Anschluss an die Abendmesse auch eine Pfarrversammlung in Herz Jesu stattfinden, um den Orgelbau in der Gemeinde insgesamt zu diskutieren. Da das Projekt manchem zu langwierig scheint, wurde vorgeschlagen, eine gebrauchte Orgel zu übernehmen, die andernorts nicht mehr gebraucht wird. Für den Orgelbauverein wäre hierzu eine Satzungsänderung notwendig. Vor- und Nachteile dieser Idee werden bei der Pfarrversammlung und der Vereinssitzung diskutiert.

Für den Orgelbauverein

Dr. Markus Werner (Vorsitzender)

AMV Fridericiana – 2.2.2020 / 17 Uhr

Am kommenden Sonntag, den 2.2.2020, um 17 Uhr musiziert die AMV Fridericiana in der Herz Jesu-Kirche (Katholischer Kirchenplatz, Erlangen). Unter der Leitung von Benedikt Ofner wird ein Programm zum Beethoven-Jahr geboten mit Werken für Chor und Orchester des Jubilaren sowie von Richard Wagner.

Der Eintritt ist frei!

Weitere Informationen unter www.amv.org

Engelszungen für die neue Orgel – Der Orgelbauverein am Altstädter Weihnachtsmarkt

Am kommenden Samstag, 21.12.2019, ist der Orgelbauverein Herz Jesu am Altstädter Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Kirchenplatz (Erlangen)!

Neben der Möglichkeit, Mitglied im Orgelbauverein zu werden, besteht natürlich die Möglichkeit zur Übernahme von Pfeifenpatenschaften – auch ein Weihnachtsgeschenkmöglichkeit für alle, die gerne keinen Plastikmüll, sondern etwas Bleibendes schenken möchten! – Weiterhin kann man gegen Spende auch erneut Wachsfiguren der fortgesetzten Spendenaktion „Mit Engelszungen für die Herz Jesu-Orgel“ und Kerzen, jeweils aus reinem Bienenwachs, erhalten.

Besuchen Sie uns doch einfach am 21.12.2019 beim Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Kirchenplatz!

 

Vokalensemble „Josquin des Prés“ – 23.11.2019 / 19:30 Uhr

Konzert des Vokalensembles Josquin des Prés
am Samstag, 23. November 2019, um 19:30 in der Herz Jesu-Kirche
(Katholischer Kirchenplatz, Erlangen).
Der Erlös des Konzertes kommt dem Orgelneubau zu Gute!

Weitere Informationen unter:
http://www.josquin-ensemble.de/

(Auszug aus dem aktuellen Newsletter des Vokalensembles Josquin des Près)

Konzert …::… Vier Elemente: ERDE

Gen 1,1
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr,
Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem
Wasser.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen des
Vokalensembles Josquin des Près,

unser diesjähriges Herbst-Thema gibt uns Gelegenheit, den verschiedenen
Facetten des Elements Erde nachzugehen und Ihnen eine möglicherweise
zum Diskurs anregende Zusammenstellung zu präsentieren.

ERDE werden wir betrachten als Gegenstand der göttlichen Schöpfung, als
Bestandteil des Universums, als Pendant zum schwerelosen Himmel, als
Symbol der Niedrigkeit und Demut (vgl. humus – humilitas), als Mahnung
zur Bodenständigkeit, als elementares Zeichen der Vergänglichkeit.

Erdige Klänge formen sich im 2. Vesperpsalm der Allnächtlichen Vigil
Sergej Rachmaninovs, entstanden 1915 unter dem Eindruck des 1.
Weltkrieges. Die Textgrundlage bilden Passagen aus Psalm 104, eines
sogenannten Schöpfungspsalms, eines Loblieds auf den Schöpfer: „Lobe
den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du! …Herr, wie
zahlreich sind deine Werke, mit Weisheit hast du sie alle gemacht!“.
Ein warm timbriertes Alt-Solo zitiert einen griechisch-orthodoxen
Kirchengesang und wird getragen von kompakten, langgezogenen
Chorakkorden. Die erhabene Schwere wurde in der Originalanweisung noch
unterstrichen von den Kirchenraum durchziehenden Weihrauchschwaden.

Eine ideale Ergänzung hierzu stellt Josquins Vertonung von Psalm 8 im
Domine, Dominus noster dar. „…Wenn mein Auge sieht der Himmel Pracht,
herrliches Werk deiner Hände, Mond und Sterne: Was ist der Mensch, dass
du seiner gedenkst? Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: All die Schafe
und Rinder, die wilden Tiere des Feldes, die Vögel des Himmels und die
Fische des Wassers… Herr, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen
Erde!“ Ein polyphones Juwel aus der Feder des Renaissancekomponisten,
Appell an die Würde und die Verantwortung des Menschen zugleich.

Josquins prachtvolle Weihnachtsmotette Praeter rerum seriem legt
Orlando di Lasso seinem Magnificat zugrunde. Der Lobgesang Mariens fügt
sich thematisch und theologisch in unser Programm ein: „… denn auf
die Niedrigkeit seiner Magd hat er gesehen… denn er hat große Dinge
an mir getan.“ Die Freude über die Menschwerdung Gottes, die Erdung des
Himmels gestaltet Lasso in hochvirtuoser Stimmführung.

Rose Ausländers Lichtkaft formuliert es so:

Aus dem Himmel
eine Erde machen
aus der Erde
einen Himmel
wo jeder
aus seiner Lichtkraft
einen Stern ziehen kann.

Dem vermutlich berühmtesten Komponisten des 16.Jahrhunderts stellen wir den finnischen Zeitgenossen Einojuhani Rautavaara gegenüber, dem wir eine packende und bildreiche Interpretation des Magnificat für gemischen Chor verdanken. Aus seinem 1979 entstandenen Werk hören Sie Teil 2 (quia respexit humilitatem) und Teil 3 (fecit potentiam).

Die Erde als Planet des Sonnensystems, als profaner Kontrast zum
theologischen oder metaphyischen Himmel führt uns zu einer Trilogie von
Werken, die unser Thema auf völlig andere Weise umkreisen, beleuchten
und vielleicht schärfen.

2008 erschien die Sunrise Mass des Norwegers Ola Gjeilo. Das Kyrie
daraus wird übertitelt mit The Spheres und ist der einzige
A-cappella-Teil dieser Orchester-Messe. Langsam sich entwickelnde, auf-
und abschwellende Akkordüberlappungen lassen einen dichten, sphärischen
Klangteppich entstehen, bevor zwei homophone, crescendierende Cluster
eine an Frank Martins Messe für Doppelchor erinnernde Schlussphrase
einläuten.

Dem größen Planeten unseres Sonnensystems stellt sich Michael Ostrzyga.
Mit Iuppiter ist ein faszinierendes Schwergewicht aktueller Chormusik
entstanden.

Auch vorchristliche Kulturen suchten Erklärungen für Metaphysisches,
Unerklärliches, Überirdisches, hatten das Bedürfnis nach einem
Adressaten für Wünsche und Bitten. Juppiter steht damit als
mythologisches Symbol für das Streben des Menschen nach Höherem, aus
der irdischen Beschränktheit, aber auch für die Gefahr profaner
Verblendung (oder Hoffart) und Veräußerlichung, der Anbetung des
„goldenen Kalbes“.

Ostrzyga verschränkt dazu verschiedene lateinische Kultbeinamen
Juppiters mit verwandten Begriffen und Namen anderer alter Sprachen
sowie Fragmenten der katholischen Liturgie wie z.B. der Pfingstsequenz
– ein durchaus provokantes, vielstimmiges Gewebe, das in der vermutlich
singulären Aufführungsanweisung gipfelt: „grandioso, marcanto e
pesante / mit Größenwahn zu singen“. Ein letztlich fragwürdiges
Höher-Schneller-Weiter.

Was wäre darauf eine passende Antwort? Womit könnte man den Größenwahn, die Hoffart, die haltlose Profanisierung kontern?

In theologischer Sicht bietet das Magnificat eine gelungene Erwiderung.
(siehe Teil 3: fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente
cordis sui = er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig
sind in ihres Herzens Sinn oder Teil 2: quia respexit humilitatem
ancillae suae=auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er gesehen).

In poetischer Sicht rücken William Blakes berühmte Anfangsverse seines
Gedichtes Auguries of Innoncence unseren Blick zurecht, lenken ihn auf
den Zauber des Irdisch-Endlichen im Wunder eines Sandkorns und
inspirierten den im Juni diesen Jahres verstorbenen schwedischen
Komponisten Sven David Sandström zu seinem To see a world in a grain of
sand:

„Die Welt zu sehn im Korn aus Sand
Das Firmament im Blumenbunde
Unendlichkeit halt in der Hand
Und Ewigkeit in einer Stunde.“

Vom größten Planeten zum Sandkorn, vom Menschen zum Staubkorn. Von dort
zum Anruf Gottes um Beistand in der letzten Stunde führt uns Krzystzof
Pendereckis In pulverem mortis aus seiner Lukas-Passion: Du legst mich
in den Todes Staub… Du aber, Herr, halte dich nicht fern und eile mir
zu Hilfe! Die drei-chörige, expressive Klage verzichtet auf jeden
Wohlklang und konfrontiert uns mit der unabänderlichen irdischen
Endlichkeit.

Damit korrespondiert Benjamin Rimmers In the shining blackness.
Dem zu Boden drückenden, tiefdunklen Text des Tschechen Jiri Glaser,
der 1940 achtzehnjährig als Jude nach England fliehen musste, setzt der
junge englische Komponist eine eindringliche, aller Hoffnungslosigkeit
trotzende Tonsprache entgegen – tatsächlich ein Werk von schimmerndem
Schwarz.

Rainer Maria Rilkes Herbst relativiert die Schwere der Erde und
entlässt Sie, hoffentlich mit einem Lichtblick, aus diesem Newsletter:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh` dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.